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Smarte Technik für dein Zuhause

IFA 2024: Treppensteigende Saugroboter und tanzende Blumen – Die neuesten Smart Home Trends

Autor

Robin Ewers

Veröffentlicht

09.09.2024

Kategorie

Nach zwei Tagen intensiven Rundgangs auf der IFA 2024 habe ich einen aufschlussreichen Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Smart Home erhalten. Viele Hersteller präsentierten ihre neuesten Produkte und Technologien, die uns eine zunehmend vernetzte und automatisierte Zukunft versprechen. In diesem Artikel möchte ich die für mich interessantesten Neuigkeiten und Entwicklungen vorstellen. Beginnen wir mit den aktuellen Trends in der Smart Home Steuerung.

Smart Home Steuerung

Aqara

Ich habe selbst viele Sensoren von Aqara im Einsatz, deswegen finde ich die Entwicklungen hier besonders Spannend,

Aqara G5 pro Outdoor Kamera

Mit der Aqara G5 Outdoor Kamera präsentiert Aqara seine erste speziell für den Außeneinsatz entwickelte Überwachungskamera. Sie hat eine 4-MP-Auflösung, beeindruckende Farbnachtsicht und dient als hub.. Mithilfe interner KI-Funktionen erkennt sie Gesichter, Fahrzeuge, Haustiere und Pakete.

Aqara Voice Mate H1

Der Aqara Voice Mate H1 ist ein kompakter Button mit integriertem Mikrofon, der sich nur aktiviert, wenn du ihn aufhebst. Dies minimiert das Risiko ungewollter Überwachung und ermöglicht dennoch die Nutzung von Sprachbefehlen für dein Smart Home. Eine ideale Lösung für alle, die Datenschutz schätzen und trotzdem den Komfort smarter Steuerung genießen möchten.

Aqara Valve Controller T1

In Kombination mit einem Wassersensor kann der Aqara Valve Controller T1 bei einem Wasserleck automatisch das Ventil schließen und somit größere Schäden verhindern.

Aqara Smoke Detector

Aqara hat jetzt auch einen Rauchmelder. Er ist mit einer leistungsstarken Sirene ausgestattet, die bei den ersten Anzeichen von Rauch einen Alarm von bis zu 85 Dezibel auslöst.

Aqara Panel Hub S1 Plus EU

Der Panel Hub S1 Plus EU von Aqara ist ein elegantes und praktisches Kontrollzentrum für dein Smart Home. Über ein farbiges Touch-Display kannst du nicht nur all deine Smart-Home-Geräte steuern, sondern auch Video-Feeds von Türklingeln oder Überwachungskameras anzeigen lassen. Der Hub fungiert außerdem als Hub. Laut Aqara soll das Gerät Ende des Jahres erscheinen, Preisdetails sind jedoch noch nicht bekannt.

Govee

Govee ist bekannt für seine preisgünstigen Lichter, und auf der IFA wurden einige neue Modelle vorgestellt, darunter ein Lichtvorhang, der mir persönlich etwas zu kitschig erscheint. Zudem erweitert Govee mit seiner neuen Produktlinie „Govee Life“ sein Ökosystem über die bisherigen Lichtlösungen hinaus und bietet nun auch Sensoren und Home Appliances an.

Flic

Flic hat auf der IFA den ersten Matter-fähigen Dimmer präsentiert. Dieser Dimmer lässt sich nahtlos in Matter-kompatible Smart Home-Systeme integrieren und bietet eine einfache und flexible Möglichkeit, die Beleuchtung in deinem Zuhause zu steuern.

SwitchBot

Das SwitchBot WLAN Smart Lock Pro ist bereits seit einiger Zeit auf dem Markt und bietet ein smartes Türschloss für höhere Sicherheit und Komfort.

Neu im Sortiment ist der SwitchBot Roller Shade, ein Matter-fähiges Rollo, das sich in verschiedenen Größen anpassen lässt. Besonders praktisch ist das eingebaute Messer, das eine einfache Anpassung auf die gewünschte Länge ermöglicht – ideal für alle, die sich schwer mit Heimwerkerprojekten tun.

Künstliche Intelligenz

Erstaunlich wenig Künstliche Intelligenz auf der IFA – zumindest vordergründig. Natürlich steckt in vielen smarten Geräten wie Saugrobotern, Mährobotern oder Kameras eine Art KI, die im Hintergrund arbeitet. Dennoch hatte ich gehofft, dass bei der direkten Interaktion mit dem Smart Home mehr passieren würde.

Ein Beispiel ist Lepro.ai, ein Anbieter smarter Beleuchtung, der eine innovative Funktion in seiner App anbietet. Dort können Befehle per Sprache eingegeben werden, die dann von einem LLM (Large Language Model) wie ChatGPT interpretiert werden. Das bedeutet, dass man nicht mehr auf exakt formulierte Kommandos angewiesen ist, sondern natürlicher sprechen kann.

Ich bin sicher, in diesem Bereich werden wir in der Zukunft noch viele spannende Entwicklungen sehen.

Matter

Vom neuen Smart Home-Standard Matter war auf der IFA wenig zu spüren. Zwar haben immer mehr Hersteller begonnen, matterfähige Geräte anzubieten, doch wirklich bahnbrechende Neuigkeiten blieben aus. Es scheint, als ob die Implementierung des Standards voranschreitet, aber ohne große neue Impulse auf dieser Messe.

Saugroboter

Mein Einstieg in die Welt des Smart Homes begann 2010 mit einem Saugroboter, daher liegt mir dieser Bereich besonders am Herzen. Während in den Jahren nach 2010 in diesem Segment in meinen Augen fast gar kein Innovationen zu verzeichnen waren, hat sich das nun deutlich geändert. Die Entwicklungsdynamik nimmt immer mehr Fahrt auf, und die Hersteller präsentieren jedes Jahr neue Produkte. In diesem Jahr sehe ich hier vor allem drei Trends:

  • die Integration von Wasseranschlüssen
  • die Kombination von Saug- und Handstaubsaugern
  • sowie die Fähigkeit, Stufen zu überwinden.

Integrierter Wasseranschluss

In der neuesten Generation von Saug- und Wischrobotern setzen mehrere Hersteller auf Modelle mit integrierten Wasseranschlüssen. Diese ermöglichen es, den Roboter kontinuierlich mit Frischwasser zu versorgen und das Abwasser direkt in die Abwasserleitung zu leiten, was den Wartungsaufwand erheblich reduziert.

Roborock präsentiert mit dem QREVO Curv einen Saugroboter, der in zwei Versionen daher kommt. Einmal mit Wasseranschluss, einmal mit Tanks. Eine schlankere Variante, der QREVO Curv Slim, der ein gutes Stück flacher ist, gibt es auch noch.

Dreame wartet hier mit dem X40 Master auf, einem kompakten Saug- und Wischroboter, der durch eine 28 cm große Basisstation besticht. Diese bietet eine automatische Nachfüll- und Entleerungsfunktion sowie eine selbstreinigende Waschplatte. Mit der MopExtend™ RoboSwing-Technologie und einer anpassbaren Seitenbürste sorgt der X40 Master für eine gründliche Reinigung, auch in engen Ecken. Die Basisstation ist platzsparend und kann unauffällig unter Möbeln verstaut werden.

Combo mit Handstaubsauger

Der Trend zu Kombigeräten aus Saug- und Wischrobotern, die auch einen Handstaubsauger an Bord haben, spricht mich persönlich an. Warum? Weil sie den herkömmlichen Staubsauger in vielen Fällen komplett ersetzen können. Kein Herumtragen mehr, kein Verstauen – einfach in die Station stellen und der Handstaubsauger entleert sich von selbst. Das spart nicht nur Platz, sondern auch Zeit und Nerven.

SwitchBot präsentiert hier den K10+ Combo, hier wird der super leichte Handstaubsauger einfach hinten in die Absaugstation gesteckt. So hat er immer seinen Platz und wird auch noch automatisch entleert.

Ecovacs bietet mit dem T30 S Combo eine ähnliche Kombination, die sowohl die Leistungsstärke eines Handstaubsaugers als auch die Bequemlichkeit eines autonomen Reinigungsgeräts in einem Gerät vereint.

Treppen steigen

Eine Sache, auf die viele schon seit langem warten: Ein Saugroboter, der Treppen steigen kann. Ganz so weit sind wir noch nicht, aber es gibt mittlerweile erste Modelle, die bei der Überwindung von Höhenunterschieden Fortschritte zeigen. Der Roborock QREVO Curve beispielsweise meistert Schwellen bis zu 4 cm dank seines AdaptiLift™ Chassis, das es dem Saugroboter ermöglicht, sein Rundlaufrad automatisch anzuheben. Auch Dreame hat einen Saugroboter gezeigt, der potenziell Stufen überwinden könnte. Dieses Modell befindet sich jedoch noch in der Entwicklung und trägt noch keinen Namen.

Während wir also noch auf echte Treppensteiger warten, ist es erfreulich zu sehen, dass die Hersteller innovative Lösungen für höhere Schwellen und Unebenheiten entwickeln.

Balkonkraftwerke und Speicherlösungen

Energieproduktion und -speicherung sind zentrale Themen für das nachhaltige Zuhause der Zukunft – das „Smart Green Home“.

In der Vergangenheit waren Batteriespeicher eine teure Investition, die oft nicht den gewünschten Nutzen brachte. Balkonkraftwerke wirkten deshalb häufig weniger attraktiv, da der überschüssige Strom entweder nicht eingespeist werden konnte oder nur minimal vergütet wurde. Doch hier sehe ich Licht am Ende des Tunnels: Mit der richtigen Batterie kann ich die erzeugte Energie speichern und bei Bedarf nutzen. Das macht nicht nur Balkonkraftwerke rentabler, sondern bringt uns auch einen Schritt näher zu einer echten Energieunabhängigkeit in unseren smarten Haushalten.

Es gibt einige Hersteller wie z.B. Marstek, die hier mit niedrigen Preisen voranschreiten. Eine NEuigkeit gab es noch bei Anker mit dem Stromspeicher-System Solix X1. Es zeichnet sich durch seine modulare Bauweise aus: Mehrere Einheiten können kombiniert werden, um den Speicherplatz flexibel zu erweitern.

Ich gehe davon aus, dass wir hier in den kommenden Jahren noch große Fortschritte sehen werden und die Preise für Balkonkraftwerke und Speicherlösungen weiter sinken werden. Das nachhaltige Haus wird somit zunehmend zur Realität und könnte bald für eine breitere Masse erschwinglich sein.

Haushaltsgeräte/Weiße Ware

Obwohl smarte Haushaltsgeräte momentan nicht ganz mein Hauptaugenmerk sind, werfe ich gerne einen Blick auf die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich. Siemens hat auf der IFA einen Ofen präsentiert, der mit einer integrierten Kamera ausgestattet ist, die Lebensmittel erkennt (Gerichterkennung). So kann der Ofen zum Beispiel automatisch feststellen, dass eine Pizza im Ofen ist, den Bräunungsgrad anpassen und sogar erkennen, wann die Pizza fertig ist. Ein weiteres praktisches Feature ist die automatische Türöffnung: Wenn die Hände beim Kochen schmutzig sind, kann man per Sprachbefehl die Ofentür öffnen lassen.

Diese Innovationen zeigen, wie Technologie den Kochprozess vereinfachen kann und machen einen interessanten Blick auf die Zukunft der smarten Haushaltsgeräte möglich.

Haushaltsroboter

Ich warte sehnsüchtig auf das Jahr, in dem wir im Bereich Haushaltsrobotik etwas wirklich Funktionierendes und Anfassbares präsentiert bekommen. Dieses Jahr war noch nicht das Jahr. Auf der IFA 2024 hätte ich erwartet, dass es hier mehr zu sehen gibt, aber vermutlich ist es noch zu früh oder die IFA nicht die richtige Messe dafür. Roboter lohnen sich aktuell eher für die Industrie.

Neura zeigte einen humanoiden Roboter, der aber nur herumstand – oder besser gesagt, hing. Da es sich um einen Prototyp handelte und aus Sicherheits- sowie Haftungsgründen, durfte er nicht aktiv gezeigt werden. Hier wird es also noch eine Weile dauern, bis wirklich nutzbare humanoide Roboter durch unsere Haushalte laufen.

Bis dahin müssen wir uns wohl mit niedlichen, kleinen Robotern auf Rollen begnügen. Samsung stellte „Ballie“ vor, einen kugelförmigen Roboter, der wie ein fahrender Sprachassistent mit Display funktioniert. Er kann auf Fragen antworten und Informationen über seinen eingebauten Projektor an die Wand oder den Boden werfen.

LG zeigte ebenfalls einen kleinen, niedlichen Roboter, der als KI-gesteuerter Helfer fungiert. Der kleine zweirädrige Roboter mit dem sperrigen Namen „Self Driving AI Home Hub“, ist mit einem Tragegriff und großen Augen ausgestattet. Er dient als intelligenter Lautsprecher, dem man Befehle erteilen kann. Auch wenn er süß aussieht, bleibt abzuwarten, ob er im Alltag wirklich nützlich ist. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung smarter Heimhelfer, aber auch hier fehlen noch die bahnbrechenden Funktionen, die ich mir für die Zukunft erhoffe.

Dinge, die die Welt nicht braucht

Natürlich gab es auch auf dieser IFA wieder einige Produkte, bei denen man sich fragt, ob die Welt das wirklich braucht. Darüber könnte man fast einen eigenen Artikel schreiben. Mein persönliches Highlight in dieser Kategorie: Plant Petz Tanzende Blumen – ein Blumentopf, der nicht nur die Blumen zum Tanzen bringt, sondern auch auf Berührung reagiert. Berührt man die Pflanzen, bewegen sie sich ebenfalls.

Fazit

Die IFA 2024 bot spannende Entwicklungen im Smart Home-Bereich, insbesondere bei Saugrobotern, die immer intelligenter und vielseitiger werden. Auch Fortschritte bei der Energieproduktion und -speicherung zeigen das Potenzial für ein nachhaltiges „Smart Green Home.“ Während smarte Haushaltsgeräte weiter voranschreiten, bleibt die Haushaltsrobotik noch in den Kinderschuhen. Und natürlich gab es auch wieder kuriose Gadgets wie den tanzenden Blumentopf Plant Petz, die zwar unterhaltsam, aber nicht wirklich notwendig sind.

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